Universität zu Köln

LINK - Literacy, Inklusion, Kommunikation

Erfahrungen mit Schrift ermöglichen

Kurzbeschreibung

Fachkräfte in inklusiven Kitagruppen haben die Aufgabe, geeignete Angebote zur sprachlichen Bildung und Literacy für alle Kinder zu gestalten - auch für die Kinder, die vielleicht keinen Stift halten können oder die unterstützt kommunizieren.

Im Rahmen des LINK-Projektes (Literacy, Inklusion, Kommunikation) wurden eine Weiterbildung und der LINK-Kalender mit konkreten Ideen zur Implementierung diverser Angebote und Strategien speziell für heterogene Gruppen entwickelt und evaluiert.

Im April 2021 wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen; der Abschlussbericht wurde im Oktober 2021 abgegeben. Die Ergebnisse werden zum einen im Buch 'Frühe Literacy in Kitas' und zum anderen in der Dissertation von Sally Kröger aufbereitet (vorauss. Veröffentlichung: 2023).

Zielgruppe

Frühpädagogische Fachkräfte und Kinder in inklusiven Kita-Gruppen

Förderer*

Laufzeit

01.02.2018 – 31.01.2021 (verlängert bis 30.04.2021)

Projektleitung

Prof. Dr. Jens Boenisch

Projektziel

Ziele des LINK-Projektes sind

  1. die Qualifikation der pädagogischen Fachkräfte zur Umsetzung von Angeboten zum frühen Schriftspracherwerb (z.B. Erfahrungen mit Büchern und Stiften, mit Buchstaben und dem eigenen Namen) im inklusiven Kitaalltag.
  2. die Verbesserung kommunikativer und früher schriftsprachlicher Fähigkeiten aller Kinder in inklusiven Kitagruppen.
  3. die Unterstützung der sozialen Inklusion: Jedes Kind soll sich als wertgeschätzter Teil der Gruppe wahrnehmen.

Das LINK-Paket

Der Wochenkalender bietet Anregungen zu verschiedenen Literacy-Angeboten. Dabei werden konsequent die Bereiche Lesen, Schreiben, ABC und Austausch berücksichtigt. Im Kalender werden dazu nach und nach verschiedene Ideen und Strategien vorgestellt, deren langfristige Umsetzung angestrebt wird.

Die Angebote sind so gestaltet, dass alle Kinder, unabhängig von ihrer Behinderung, in heterogenen Gruppen kommunikative und schriftsprachliche Kompetenzen erwerben können. Gleichzeitig werden inklusive Prozesse in der Gruppe unterstützt.

Die pädagogischen Fachkräfte lernen grundlegende Strategien der Kommunikations- und Literacyförderung sowie den LINK-Kalender kennen und anwenden. Angestrebt wird eine Literacyförderung im Lebensalltag, d.h. in für die Kinder bedeutsamen Kontexten.

Während des Einsatzes des Wochenkalenders im pädagogischen Alltag findet ein Austausch mit anderen teilnehmenden Fachkräften und dem Projektteam statt.

Die Brücke zur Schrift. Der Bridge-Beobachtungsbogen

Im Projekt wurden die Literacy-Fähigkeiten der Kinder mit dem Bridge-Beobachtungsbogen erfasst. Mit diesem Bogen können Fach- und Lehrkräfte Literacy-Fähigkeiten von Kindern mit und ohne Behinderungen einschätzen. Die Beobachtungen sollten im Alltag erfolgen. Erfasst werden

  • Leserwissen: Vertrautheit mit Büchern/Interesse/Wissen über Schrift/Verstehen der Handlung
  • Erfahrungen beim ‚Schreiben‘: Kritzeln, So-tun-als-ob-Schreiben, Funktion von Schrift
  • Erfahrungen mit Buchstaben und dem ABC
  • Phonologische Bewusstheit
  • Mündliche Sprache: Dialog beim Vorlesen, Geschichten (nach-)erzählen

Um eine Fähigkeit als „beobachtet“ werten zu können, müssen mindestens drei Nachweise vorliegen. Das können Beobachtungsnotizen, Arbeitsergebnisse oder Fotos sein.

Es sollten Punkte zu allen Items vergeben werden. Wenn bestimmte Fähigkeiten noch nicht beobachtet werden können, setzen Sie bitte ein Kreuz ganz an den Anfang der einzelnen Skalen, direkt auf den Tabellenrahmen.

--> Unter Downloads kann der Bogen runtergeladen werden.

 

The Bridge (Pierce, Summer, O’DeKirk, 2005, dt. Sachse & Bertz, 2018) ist eine Adaption der TROLL-Skala (Teacher Rating Scale of Language and Literacy, Dickinson, McCabe & Sprague, 2001; © EDC, Education Development Center, Inc.). Die Übertragung der auf der Homepage des Center for Literacy and Disability Studies, University of North Carolina) veröffentlichten BRIDGE-Version wurde von Dr. Karen Erickson genehmigt.
https://www.med.unc.edu/ahs/clds/resources/early-childhood-resources-1/the-bridge-assessment/

LINK-Kalender

Infofilm

Ergebnisse und Veröffentlichungen

Der LINK-Kalender und die verschiedenen Begleitinformationen stehen als Download allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung.

 

 

Die FBZ gGmbH bietet als offizieller Kooperationsparter des universitären FBZ-UK den Aufstellkalender zum Kauf an. Hier finden Sie weitere Informationen: Kölner LINK-Kalender als Aufstellkalender

Veröffentlichungen

Bernasconi, T., Sachse, S.K. & Kröger S. (2021). Einschätzung inklusiver Praxis in Kindertagesstätten mit dem Inclusive Classroom Profile. Frühförderung interdisziplinär, 40 (3), 134-142.

Kröger, S., Sachse, S.K. & Boenisch, J. (2022). Literacy, Inklusion, Kommunikation (LINK) (Version 1) [Datensatz]. Berlin: IQB - Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen. [Anonymisierte Forschungsdaten aus dem LINK-Projekt zur Weiterverwendung]

Sachse, S.K. & Kröger, S. (2021). Literacy-Angebote in den inklusiven Kita-Alltag implementieren. Quintessenzen aus dem LINK-Projekt. In B. Gebhard, L. Simon, K. Ziemen, G. Opp, & A. Groß-Kunkel (Hrsg.). Transitionen. Übergänge in der Frühförderung gestalten, 256-264, Rheinbreitbach: Schulz-Kirchner.

Sachse, S.K., Kröger, S., Willke, M. & Boenisch, J. (2021). Literacy, Inklusion & Kommunikation. Entwicklung und Evaluation einer Weiterbildung frühpädagogischer Fachkräfte zur Förderung von Literacyfähigkeiten bei Kindern mit schwerer Behinderung und Kindern ohne Behinderung in inklusiven Settings. LINK-Abschlussbericht (Kurzversion). Universität zu Köln.

Sachse, S.K. & Kröger, S. (2022). Inklusive Literacy-Praxis konkret. Das LINK-Paket mit Weiterbildung und Kalender. In A. Strecker, J. Becker, F. Buchhaupt, D. Katzenbach, D. Lutz & M. Urban (Hrsg.). Qualifizierung für Inklusion, 113 - 126. Münster: Waxmann.

Sie finden hier auch noch die LINK-Abschlusszeitung mit ein paar Eindrücken und Ergebnissen aus dem Projekt und den Schlussbericht.

Die Abschlusszeitung wurde an alle teilnehmenden Kitagruppen verschickt. Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für Ihre Mitarbeit!

 

Projektleitung und -mitarbeiter:innen

Prof. Dr. Jens Boenisch, Sally Kröger, Dr. Melanie Willke (ehem. Mitarbeiterin), Dr. Stefanie K. Sachse